ENTWICKLUNG

Von der Idee zur App

Sechs Tipps auf dem Weg dorthin

Du hast eine Idee und willst eine App entwickeln? Dann solltest du hier weiterlesen: Ich gebe dir sechs Praxistipps, wie das geht.

  1. Kenne deine Zielgruppe
  2. Baue einen Prototyp mit wenig Aufwand
  3. Baue ein MVP – ein „Minimum Viable Product“
  4. Lerne, lerne, lerne
  5. Die App-Entwicklung und die Plattformen
  6. Sei smart: Lerne aus den Fehlern der anderen

1. Kenne deine Zielgruppe

Du hast eine geniale App-Idee, dein Umfeld findet die auch genial, aber das reicht nicht aus. Bevor du mit der Entwicklung beginnst, musst du prüfen, ob auch deine Zielgruppe von deiner Idee begeistert ist. Viele angehende Unternehmer haben an dieser Stelle Angst, über die Idee zu sprechen. Sie befürchten, dass jemand diese klauen könnte.

Wir haben mit vielen kreativen Gruppen und Startups gearbeitet und unsere Erfahrung ist, dass, wenn zwei Gruppen mit der gleichen Idee starten, diese unterschiedliche App-Ansätze entwickeln. Also, hab keine Angst und sprich mit deinen zukünftigen Usern über deine Idee.

In dieser Phase geht es darum festzustellen, mit welchen Problemen sich deine User befassen, dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Umfragen – hierfür bieten Google und die sozialen Medien gute Möglichkeiten
  • Bewertungen der Produkte bei großen Verkaufsplattformen – dort findest du, was User an Produkten gut oder schlecht finden und kannst dir Inspirationen für deine App-Entwicklung holen.
  • Spontan Interviews – gehe raus, in die Fußgängerzone und stelle deine Fragen: Du wirst über die Ergebnisse überrascht sein.
  • Gründe eine Fokusgruppe mit potenziellen Usern – hier kannst du dann deine Erkenntnisse immer verifizieren.
  • Baue eine Landingpage – beschreibe hier dein Vorhaben, sammle E-Mail-Adressen  und Vorbestellungen: So kannst du verifizieren, ob eine mobile Anwendung sinnvoll ist und welchen Preis deine User zahlen würden.

 

Recherchiere, ob es schon andere Anbieter auf dem Markt gibt, die eine Lösung oder eine Teillösung haben. Wie erfolgreich sind sie? Sind sie bekannt? Analysiere deren Stärken und Schwächen.

Prüfe, ob deine potenziellen User die App aus einem App-Store herunterladen möchten, ob sie lieber eine Webapp nutzen möchten. Überlege, wie du beispielsweise im Android Play Store sichtbar wirst, sodass die User deine App finden und benutzen. Wie schaffst du, dass sie dabei bleiben?

Hilfsmittel um diese Phase zu begleiten sind das Value Preposition Canvas und die Empathy Map

2. Baue einen Prototyp mit wenig Aufwand

Viele fangen an dieser Stelle an, eine App zu entwickeln, es ist aber noch zu früh. Ein Prototyp dient der Verdeutlichung der Idee, es ist vergleichbar einer Skizze. Ein Prototyp an dieser Stelle könnte etwas aus Karton sein, oder ein Erklärvideo oder sogar eine Powerpoint Präsentation.

Versuche die Idee für dein App-Projekt so deutlich zu skizzieren, dass auch ein dreijähriges Kind das versteht. Überlege dir, wie du dein Publikum begeistert und welche Funktionen du unbedingt beachten musst. Hier fängst du an, Anforderungen für deine Anwendung zu sammeln und lernst wie du deine User ansprechen musst. Diese Informationen fließen dann in die App-Entwicklung und in das Marketing ein, denn schließlich willst du deine App in den App-Stores verkaufen.

Kläre an dieser Stelle, ob es besondere Einschränkungen seitens des Gesetzgebers gibt, z.B. die DSGVO. Häufig werden solche Themen nicht beachtet.

In dieser Phase definierst du dein Geschäftsmodell, das bedeutet, dass du beschreibst, wie das Geld ins Unternehmen kommt.

Tool dafür: Business Model Canvas; bei datengesteuerten Geschäftsmodellen DDI-Canvas

3. Baue ein MVP – ein „Minimum Viable Product“

Mit den Informationen aus Schritt 2 kannst du jetzt mit der Entwicklung der ersten Version deines Produktes anfangen. Hier geht es darum, eine minimale Version deiner App zu entwickeln, sodass deine User anfangen, die App aus den App-Stores runterzuladen.

Beachte, dass in deiner ersten Version nur die minimale Funktionalität zur Verfügung gestellt wird. In diesem Schritt willst du dein Geschäftsmodell verifizieren und die ersten technischen Entscheidungen treffen:

Ist eine teure native Entwicklung notwendig? Sind die Nutzer bereit deine App zu nutzen? Ist der Ansatz, den du gewählt hast, korrekt? Hast du dich für das richtige Betriebssystem entschieden? Erlebst du Engpässe in der Auslieferung neuer Funktionalitäten? Entspricht die Nutzung deiner Prognose? Funktionieren deine Vertriebskanäle? Schaffst du, eine Community aufzubauen? Hast du dich für die richtige Technologie entschieden? Hast du eine gute Nutzeroberfläche für mobile Geräte?

Das sind nur einige der wichtigen Punkte, die du in dieser Phase klären sollst.

Tool dafür: Business Model Canvas; bei datengesteuerten Geschäftsmodellen DDI-Canvas

4. Lerne, lerne, lerne

Du hast das schon verstanden, unser Tipp an dieser Stelle ist aufgrund von Fakten, die du bei deiner Zielgruppe gesammelt hast, zu entwickeln. Verlasse dich nicht auf Annahmen.

Unser Tipp: Wenn du mit deiner Community sprichst, strukturiere es in jeder Phase wie ein Experiment, in dem du folgende Punkte formulierst:

  • Eine Hypothese – ich glaube, dass …
  • Die Maßnahmen  – ich will das prüfen, in dem ich…
  • Die Messkriterien  – ich will das messen in dem ich…
  • Die Akzeptanzkriterien – ich habe recht, wenn…

Nur so kannst du wirklich aus jedem Schritt lernen, was funktioniert, was funktioniert nicht, was sind die Risiken.

Tool für diese Phase: Lean Stack

5. Die App-Entwicklung und die Plattformen

An dieser Stelle fängst du erst an Entwickler zu beschäftigen. Es gibt wichtige Fragen zu klären, zum Beispiel:

  • Native App oder Web-Apps – hier müssen die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ansätze geprüft werden. 
  • Kosten und Nutzen Analyse – gibt es Funktionen, die nur mit Native-Apps zu realisieren sind? 
  • Auswahl des Frameworks für die Entwicklung – es gibt spezielle Frameworks für die App-Entwicklung sowohl für native Apps wie auch für Hybride App Entwicklung

Bei einer Native-App

  • welche Plattform – IOS, Android, beide gleichzeitig oder nacheinander?
  • Vor- und Nachteile der jeweiligen App-Stores

In dieser Phase gibt es weitere Herausforderungen, zum Beispiel, wie organisiere ich mein Team, wie stelle ich sicher, dass die Anforderungen korrekt umgesetzt werden. Wie organisiere ich Tests und so weiter.

Unser Tipp an dieser Stelle ist Scrum oder Kanban zu nutzen. Diese Methoden sind gut bekannt und werden seit Jahren erfolgreich in der agilen Software Entwicklung verwendet.

Wichtig ist es, dass du dir ein Backlog (eine Liste) der Anforderungen aufbaust und diese sauber priorisiert. Deine Entwickler müssen immer Zugriff auf die priorisierten Aufgaben haben. Vergesse nicht klare Regeln mit den Entwicklern abzusprechen. Die Anforderung muss aus folgenden Punkten bestehen:

Akteur – wer ist der Nutzer, der diese Funktion verwenden wird

Beschreibung – was will der Akteur mit dieser Funktion erreichen – vermeide hier Programmierhinweise für die Entwickler zu beschreiben.

Erfolgskriterien – wann erfüllt die Funktion seinen Zweck.

Aus dieser Funktion kann dann das Team weitere Aufgaben definieren, um diese Funktion zu realisieren.

Unser zweiter Tipp für diese Phase ist es ein Bauplan mit den Entwicklern zu besprechen, damit einzelnen Komponenten später zusammen in die Software perfekt funktionieren.

Lass deine Fokusgruppe die Entwicklung deiner Software am Smartphone oder im Browser immer wieder testen und beachte die Rückmeldungen, die du bekommst. Durch die Nutzung im echten Umfeld bekommst du wichtigen Input.

Tools für diese Phase: Github, Jiira, 

6. Sei smart: Lerne aus den Fehlern der anderen

Zur guter Letzt noch eine Liste der Fehler, die wir am häufigsten gesehen haben.

Verliebt in die eigene Idee – Viele Ideengeber sind so verliebt in die eigene Idee, dass sie sofort anfangen, diese umzusetzen. Am Ende der Entwicklung kommt eine App raus, die keiner braucht.

Im Team fehlen wichtige Fähigkeiten – man braucht eine unternehmerische Persönlichkeit, einen IT-Fachexperten, einen Finanzexperten und einen Experten für Marketing und Vertrieb. Häufig sind Teams IT-lastig oder Marketing-lastig. Überlege dir gut, welche Fähigkeiten die Menschen in deinem Team haben und achte auf Vielfalt. 

Mangelnde Kommunikation zwischen Entwickler und Ideengeber – häufig scheitern Startups oder Projekte, weil die Kommunikation nicht funktioniert. Der Ideengeber meint alles Hundertmal erklärt zu haben, die App-Entwickler werfen den Ideengebern vor, die Spezifikation nicht klar genug zu formulieren. Das Chaos ist vorprogrammiert und die Frustration hoch. Dokumentiere die Funktionen, nutze das Storytelling, um in deinem gesamten Team das Verständnis zu erhöhen und das Wissen zu teilen: Geschichten bleiben im Kopf aller Beteiligten.

Unterschätzung der Kosten – “Die Tücke liegt in Detail”, dieses Sprichwort ist in der Entwicklung von Software sehr wahr. Eine Anforderung, die mal so schnell spezifiziert, als sehr leicht umsetzbar erscheint, kann aber, wenn man sich im Detail damit befasst, doch sehr komplex werden. Dies beeinflusst die Kosten. Unser Tipp dazu: “Weniger ist mehr” – überlege dir gut, was es unbedingt braucht, damit du ans Start gehen kannst. Lass alles Überflüssige weg.

Perfektionismus – Die mobilen Apps sollen perfekt sein und alle erdenklichen Smartphone-Modelle abdecken, auf allen Plattformen funktionieren und natürlich mit allen Browsern. Diese Einstellung verursacht hohe Kosten und verspätet den Markteintritt deiner App. Unser Tipp für dich: “Mut zur Lücke” – schraube deine Ansprüche nach unten und programmiere deine Anwendung so, dass sie deinen Nutzern einen wichtigen Mehrwert bringt. Alles andere kannst du in spätere Releases einbauen. 

Sicherheit der Daten – Bei diesem Punkt solltest du keine Kompromisse eingehen. Egal ob die Daten auf den mobilen Endgeräten oder auf einzelnen Plattformen gespeichert werden, kümmere dich darum, dass sie sicher  sind. Binde rechtzeitig einen Sicherheitsexperten mit ein: Er kann dich beraten und peinlichen Pannen vermeiden.

Lust, dich auszutauschen?

Ich bin gut darin, die richtigen Menschen für die richtigen Projekte zusammenzubringen. Zu meiner Health Hour an jedem zweiten Freitag kommen Gesundheitspioniere, Kreative, Pharmaexperten, Wissenschaftler und mehr. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen, um das Leben von Menschen besser zu machen.

Sei gerne dabei, immer 14-tägig am Freitag, auf Zoom. Schreib mir kurz eine Mail, dann schicke ich dir die Zugangsdaten.

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